Wer ein Pflegekind aufnehmen möchte, sollte in erster Linie Freude am Zusammenleben mit Kindern haben. Pflegeeltern sollten tolerant, offen und belastbar sein. Gelassenheit und Humor helfen, den Alltag zu meistern. Zugleich öffnen Pflegeeltern sich gegenüber anderen: Als Privatpersonen übernehmen sie einen öffentlichen Auftrag für das Kind und kooperieren dafür mit dem Jugendamt und dem Fachdienst PiB. Auch ermöglichen sie dem Kind die wichtigen Kontakte zu seinen Eltern.

Viele Lebensformen sind möglich

Familien sind die bunten Elemente, die unsere Gesellschaft wesentlich ausmachen. Sie unterscheiden sich in Form und Farbe, in Kommunikation und Kultur. Diese Vielfalt ist für Pflegekinder wichtig. Denn bei der Suche nach einer Pflegefamilie fragt man vor allem: Welche Pflegeeltern sind gut für das Kind, was braucht das Kind? Bei den Entscheidungen, die dann fallen, sprechen die Eltern des Kindes in der Regel mit. PiB sucht also Paare, Singles oder Lebensgemeinschaften mit vielfältigen Lebensläufen und Erfahrungen, mit eigenen Kindern oder ohne – die einem Kind einen neuen Lebensmittelpunkt anbieten, ohne seine Wurzeln zu kappen.

Entdecken Sie neue Seiten – auch an sich

Die Aufnahme eines Pflegekindes in die eigene Familie bringt Veränderung. Alle müssen sich umstellen – und das ist anfangs vielleicht ungewohnt. Doch auf lange Sicht entstehen Bindung, Vertrauen und Abwechslung. Auch an sich selbst entdeckt man manchmal neue Seiten.

PiB begleitet jedes Pflegeverhältnis durch individuelle Beratung und mit Angeboten des Bildungszentrums. Den Rahmen stecken gesetzliche Regelungen oder Vorgaben der Stadt Bremen. Beispielsweise nehmen Pflegeeltern an einer Qualifizierung teil und besuchen Fortbildungen, so lange wie sie mit dem Pflegekind zusammenleben. Und ein Pflegegeld gemäß § 39 SGB VIII deckt die Sachkosten und honoriert die erzieherische Leistung, die durch das Land Bremen festgelegt  wird. Details entnehmen Sie der "Landesrichtlinie zur Regelung der finanziellen Leistungen in der Vollzeitpflege und der Bereitschafts-/ Übergangspflege" der Sozialbehörde.

Unter Fragen + Antworten bietet PiB weitere Informationen, die für eine Entscheidungsfindung wichtig sein können. Dort liegt auch der Zugang zum Onlinedienst Pflegekinderwesen Digital, den für die Stadt Bremen der Senator für Finanzen anbietet.

Bei der Begleitung von Pflegekindern und Pflegefamilien folgt PiB verschiedenen fachlichen Konzeptionen. Sie bieten den Kindern und deren Pflegeeltern einen Rahmen, der berücksichtigt, was das Kind mitbringt und welche Unterstützung es deshalb bekommen sollte – von PiB, von den Pflegeeltern und von der Stadt Bremen.

  • ... begleitet Kinder und Jugendliche, deren leibliche Eltern aus verschiedenen Gründen nicht für sie sorgen können. Wenn Eltern und Pflegeeltern einander positiv begegnen können und das Jugendamt einverstanden ist, beginnt die Anbahnung: Behutsam lernen Kind und Pflegefamilie sich kennen, bis das Kind zu den Pflegeeltern zieht. Die öffnen dem Kind ihre Familie und entscheiden sich häufig für ein langfristiges Zusammenleben. Zugleich unterstützen sie das Kind darin, den Kontakt zu seiner Familie zu halten.

... begleitet Kinder und Jugendliche, deren Eltern in einer Notlage sind und die Verantwortung für ihr Kind zeitweise nicht tragen können. Besonders qualifizierte Pflegeeltern bieten dem Kind ein Zuhause auf Zeit. Vorher lernen sie die Eltern des Kindes kennen, denn mit ihnen gemeinsam kooperieren sie, damit das Kind später wieder bei seinen Eltern leben kann. Pflegeeltern zeichnen sich durch hohe Flexibilität und Kooperationsbereitschaft aus.

... bietet Kindern und Jugendlichen eine Begleitung an, die ihrer beeinträchtigten körperlichen und/ oder seelischen Entwicklung gut entspricht. Es werden besonders qualifizierte und kompetente Pflegeeltern gesucht, die dem Kind besondere Zuwendung, Betreuung und Förderung entgegenbringen können. Behutsam lernen Kind und Pflegefamilie sich kennen, bis das Kind zu den Pflegeeltern zieht. Die öffnen dem Kind ihre Familie und entscheiden sich häufig für ein langfristiges Zusammenleben. Zugleich unterstützen sie das Kind darin, den Kontakt zu seiner Familie zu halten.

... begleitet Kinder und Jugendliche mit wesentlichen seelischen, körperlichen und/oder geistigen Beeinträchtigungen. Ihre Pflegeeltern bringen neben der Lust auf Familie auch fachliche Kenntnisse aus pflegerischen oder pädagogischen Berufen mit. Die Pflegeeltern entscheiden sich häufig für ein langfristiges Zusammenleben. Zugleich unterstützen sie das Kind darin, den Kontakt zu seiner Familie zu halten.

... begleitet Kinder oder Jugendliche, die bei Pflegeeltern leben, die ihnen durch familiäre oder freundschaftliche Bindungen bereits vertraut sind. Pflegeeltern aus der Verwandtenpflege oder dem Sozialen Netz haben sich für die Aufnahme eines Kindes entschieden, dem sie sich in besonderer Weise verbunden fühlen. PiB schätzt diese spezielle Motivation und unterstützt die Familien bei ihren Aufgaben.