Manchmal werden Familienkrisen so akut, dass Kinder oder Jugendliche schnell einen geschützten Ort zum Leben brauchen. In solchen Notlagen sind Übergangspflegestellen wichtig. Sie nehmen Kinder oder Jugendliche (bis 17 Jahre) auf und bieten ihnen übersichtliche Strukturen und verlässliche Begleitung für eine befristete Zeit. Das können Tage, Wochen oder mehrere Monate sein. In dieser Zeit klärt das Amt für Soziale Dienste, wie es weitergeht. Bis zu einer Entscheidung lebt das Kind in Übergangspflege.

Kinder in Übergangspflege

Kinder in Übergangspflege brauchen emotionale und fachliche Zuwendung, aber auch klare Regeln und Grenzen. In erziehungserfahrenen Übergangspflegestellen bekommen sie Unterstützung und wenn sich in der Sicherheit der Übergangspflege frühere Belastungen zeigen, wenn eine Krankheit oder das Verhalten eines Kindes den Rat von Fachleuten erfordert, sorgt die Übergangspflegestelle dafür, dass dem Kind geholfen wird. Dabei wissen alle Beteiligten, dass das Verhältnis nur auf Zeit besteht – bis eine Zukunftslösung für das Kind gefunden ist.

Wer kann Kinder in Übergangspflege aufnehmen?

Pflegestellen der Übergangspflege begegnen Kindern und Menschen aus anderen Lebenszusammenhängen entgegenkommend und offen. Sie sind flexibel und belastbar und haben Erfahrung in der Arbeit mit Kindern – meist durch eine frühere Tätigkeit in einem pädagogischen Beruf, vielleicht auch als ehemalige Pflegefamilie. Außerdem sind Übergangspflegestelle speziell qualifiziert. Denn das Zusammenleben mit einem fremden Kind kann anspruchsvoll sein. Es soll Zuwendung und Förderung erhalten, und zugleich muss Zeit für Behördengänge oder Kontakte mit den Eltern des Kindes sein. 

Paare, Familien und Singles können Übergangspflege leisten. Jedoch stellt Übergangspflege Anforderungen, die Sie und auch Ihr Umfeld beanspruchen können: Sich auf das Leben mit einem fremden Kind einzustellen, ist anspruchsvoll. Auch können die Lebenslage des Kindes und seiner Familie belastend sein. Wer Kinder in Übergangspflege aufnimmt, braucht deshalb Unterstützung aus dem eigenen Umfeld: Die Menschen, die mit Ihnen zusammenleben, sollten für neue Erfahrungen offen sein. Und wer als Single Kinder aufnimmt, braucht ein solides soziales Netz.